Das ungarische Dorf: Borsodgeszt
Am liebsten möchte ich gerne mit einem ungarischen Märchen anfangen: „ weit entfernt in den Bergen, im letzten Haus des kleinen Dorfes wohnt meine alte Tante. Sie ist gemütsvoll und fleissig und sie hat mir diese Geschichte erzählt …” Was ich aber euch hier abschreibe, ist kein Abendmärchen.
Seit 1994 besitzen wir ein Haus am Lande, und zwar ein hundert Jahre altes Bauernhaus in diesem kleinen Dorf, in einem Tal des Bükk-Gebirge. Es ist nicht das letzte Haus des Dorfes …, es ist doch alles wahr. Die kleine Siedlung (knapp dreihundert Leute ) ist von klugen, fleissigen Menschen bewohnt, die heutzutage natürlich vielerlei Schwierigkeiten und Probleme haben. Es sind hier auch heute noch mehr als zweihundert Weinkeller zu finden, seit Jahrhunderten wird hier Wein gebaut. Der einmal so berühmte trockene Wein „Geszt’er Liebe” kommt von hier, hat man ihn sogar damals im ungarischen Parlament gerne gehabt. Richtig guter Wein gibt es heute immer noch hier, ich kann es bestätigen …
In Mai, wenn es abends die Luft warm und würzig ist, suchen Hirschkäfer ihre Ruhe im Laub der Weide, und wenn es schon dunkel ist sind auch Johannes Käfer zu sehen. Im Herbst sucht dann das Hörnchen sein Futter unter dem Haselnuss Busch im Garten, Reh und Fasanen sind auch nicht seltene Besucher hier. Und im neuen Schnee … findet man die Spuren derTäter… Wir sind in Borsodgeszt.